Bedford-Strohm: Auf menschenwürdige Pflege muss Verlass sein

München (epd). Mit einer "Pflegetruck"-Aktion machen sich die Kirchen in Bayern für eine menschenwürdige Pflege stark. "Menschen müssen sich darauf verlassen können, dass sie im Alter ein Leben in Würde führen können", sagte der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm am Freitag bei einem ökumenischen Gottesdienst zum Auftakt. Kardinal Reinhard Marx erklärte, Pflege sei "keine Ware, die sich in Euro oder Cent bemessen" lasse. Es gehe vielmehr um menschliche Zuwendung.

Die Kampagne der Kirchen und ihrer Wohlfahrtsverbände steht unter dem Motto "Pflegehinweis 2015 - für 100 % liebevoll gepflegte Menschen". Gefordert werden mehr Pflegepersonal, mehr Zeit sowie mehr Geld in der Pflege. Der Truck soll in den kommenden Wochen in rund 30 bayerischen Städten für je zwei Tage Station machen, hieß es.

Mit drei Installationen soll in dem Lastwagen verdeutlicht werden, womit aktuell Pflege zu kämpfen hat: Beim "Pfleg-O-Mat" können die Besucher versuchen, mit knappen finanziellen Mitteln eine würdige Pflege zu ermöglichen. An Video-Stelen erzählen Fachkräfte von Caritas und Diakonie von ihrer Arbeit bei der Betreuung von Menschen. Eine überdimensionale Sanduhr zeigt zudem an, wie eng bemessen die Betreuungszeit in der Pflege ist.

Kardinal Marx sagte, angesichts einer immer älter werdenden Gesellschaft müsse der Pflegebereich weiter gestärkt werden. "In Bayern ist unter den 85- bis 90-Jährigen mehr als jeder dritte pflegebedürftig, unter den über 90-Jährigen ist es mehr als jeder zweite." Für diese Menschen brauche es gut ausgebildete Pflegekräfte, die genug Zeit hätten, "damit sich die Gebrechlichen nicht an den Rand abgeschoben fühlen".

13. März 2015