Martin Ziegler, Moderator am zentralen Runden Tisch in der DDR, ist gestorben

Berlin (epd). Martin Ziegler, einer der Moderatoren am zentralen Runden Tisch in der DDR, ist tot. Der evangelische Theologe starb im Alter von 83 Jahren in seinem brandenburgischen Heimatort Schildow nördlich von Berlin. Er soll am 13. April in Schildow beigesetzt werden, wie Pfarrer Bernhard Hasse von der Evangelischen Kirchengemeinde Mühlenbeck dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Ziegler hatte den Runden Tisch von Dezember 1989 bis März 1990 im Berliner Bonhoefferhaus zusammen mit einem katholischen Geistlichen und einem Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche moderiert. "Die Evangelische Kirche in Deutschland trauert um einen Menschen, der ein Gespür für die Herausforderungen seiner Zeit hatte und sich nicht scheute, sich eindeutig kirchlich zu positionieren", schreibt der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, in einem Kondolenzschreiben an die Familie des Verstorbenen.

Ziegler wurde 1931 in Berlin geboren. Er studierte Theologie an der Humboldt-Universität, anschließend arbeitete er als Pfarrer in der Gegend um Merseburg in Sachsen-Anhalt, wo er von 1968 bis 1974 auch Superintendent war. Danach wurde Ziegler zum Direktor des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg berufen, das er von 1975 bis 1983 leitete.

Im Jahr 1983 erhielt er den Titel Oberkirchenrat. Bis 1991 war er als Leiter des Sekretariats des DDR-Kirchenbundes Nachfolger von Manfred Stolpe, der 1990 zum brandenburgischen Ministerpräsidenten gewählt wurde. Seinen Dienst als Direktor der Hoffnungstaler Anstalten in Lobetal bei Bernau nahm Martin Ziegler 1991 auf und führte ihn bis zu seinem Ruhestand 1994 fort.

30. März 2015