Mehr als 3.000 Sänger proben das "Luther"-Oratorium – Uraufführung am Reformationstag

Dortmund (epd). Mehr als 3.000 Chorsängerinnen und -sänger haben am Wochenende in Dortmund gemeinsam für die Welturaufführung des Pop-Oratoriums "Luther – das Projekt der tausend Stimmen" geprobt. Zusammen mit Stars der Musical-Szene, dem Jungen Orchester NRW und einer Rockband soll am Reformationstag, dem 31. Oktober, in den Dortmunder Westfalenhallen das Werk über Martin Luther als zentrale Figur der Reformation auf die Bühne gebracht werden. Beteiligt sind 85 Chöre, vor allem aus Nordrhein-Westfalen, sowie 750 Einzelsänger.

Das Pop-Oratorium erzählt von Martin Luthers Ringen um die biblische Wahrheit und von seinem Kampf gegen Obrigkeit und Kirche. Im Mittelpunkt der Handlung steht das Geschehen auf dem Reichstag zu Worms 1521, bei dem Luther aufgefordert ist, seine kirchenkritischen Aussagen zu widerrufen.

Das Chorwerk sei "kein Helden-Epos, sondern ein Freudenfest", sagte Komponist Dieter Falk am Rande der Probe. Der Bühnenautor Michael Kunze, der die Texte zu "Luther" schrieb, erklärte: "Wir holen Luther vom Podest und feiern mit ihm den Sieg des individuellen Gewissens über eine übermächtige Autorität." Kunze und Falk hatten bereits 2010 beim Pop-Oratorium "Die 10 Gebote" zusammengearbeitet. Die Hauptrolle des Martin Luther singt der Hamburger Musicalsänger Frank Winkels ("Shrek", "Chicago", "Mamma Mia").

Zu den beiden Aufführungen in den Westfalenhallen am Reformationstag 2015 werden nach Angaben der Stiftung Creative Kirche bis zu 20.000 Besucher erwartet. Für das Jubiläumsjahr 2017 ist eine bundesweite Tournee geplant, bei der an jedem Veranstaltungsort ein neuer Projektchor gebildet werden soll.

Veranstalterin von "Luther" ist die Stiftung Creative Kirche aus Witten in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Evangelischen Kirche von Westfalen. Anlass ist der 2017 bevorstehende 500. Jahrestag der Reformation. Die Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017, Margot Käßmann, hat die Patenschaft für das Projekt übernommen.

27. April 2015