Neues Reformationsmuseum "Mühlberg 1547" in Brandenburg

Mühlberg (epd). In Brandenburg gibt es jetzt auch ein Reformationsmuseum: Die Dauerausstellung "Mühlberg 1547" über das Ende des Schmalkaldischen Krieges wurde mit einem Festakt in der restaurierten Klosterpropstei von Mühlberg an der Elbe eröffnet. Mit dem Museum werde eine "Lücke auf der kulturhistorischen Landkarte Europas geschlossen", sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bei der Eröffnungsfeier.

Das neue Museum erinnert an die Schlacht bei Mühlberg, in der vor fast 500 Jahren das katholische Heer Kaiser Karls V. die Truppen des protestantischen Schmalkaldischen Bundes besiegte. Die kleine Stadt Mühlberg habe damals für einige Zeit im Mittelpunkt des Weltgeschehens gestanden, betonte Woidke. Die Schlacht vom 24. April 1547 habe Mühlberg "zu einem wichtigen Schauplatz der Reformationsgeschichte gemacht".

Mit der neuen Ausstellung wird nach Angaben von Kurator Lars-Arne Dannenberg der erste Religionskrieg auf deutschem Boden dokumentiert. Der Sieg der katholischen Truppen in Mühlberg habe erhebliche Auswirkungen auf den Verlauf der Geschichte und seinerzeit eine Verschiebung der Machtverhältnisse in ganz Europa zur Folge gehabt. Kaiser Karl V. (1500-1558), der von 1516 bis 1556 spanischer König und von 1530 bis 1556 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches war, habe nach seinem Sieg auf dem Höhepunkt seiner Macht gestanden.

Im Mittelpunkt der neuen Dauerausstellung steht eine Medieninszenierung der Schlacht bei Mühlberg. Daneben werden die Protagonisten vorgestellt. In den Blick rücken dabei auch die zahlreichen Söldner aus verschiedenen europäischen Ländern, die den Armeen angehörten. Mühlberg gehörte früher zu Sachsen und ging nach dem Wiener Kongress 1815 an Preußen.


Die Öffnungszeiten des Museums "Mühlberg 1547" in der Klosterstr. 9, 04931 Mühlberg, sind von April bis September täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr, von Oktober bis März täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr.

28. April 2015