Die Diakonie fordert ein Gesamtkonzept für die Aufnahme von Flüchtlingen

Berlin (epd). Vor dem Flüchtlingsgipfel im Bundeskanzleramt am Freitag hat die Diakonie ein Gesamtkonzept gefordert, das die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland regelt. Der Wohlfahrtsverband kritisierte in Berlin, dass Kanzlerin Angela Merkel (CDU) dazu nur die Vertreter der Bundesländer eingeladen habe. Wesentliche Akteure in der Flüchtlingsarbeit, wie die Kommunen und die Wohlfahrtsverbände, säßen nicht mit am Tisch.

Die Diakonie befürchtet deshalb, dass viele drängende Fragen im Zusammenhang mit der Aufnahme von Asylbewerbern gar nicht besprochen werden. Es werde nur darum gehen, ob der Bund künftig die Kosten für die Unterbringung der Menschen übernimmt.

"Selbstverständlich ist es wichtig, die Finanzierung zu klären", sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie in Berlin. Doch müsse ein Flüchtlingsgipfel alle unterschiedlichen Facetten der Flüchtlingsarbeit in den Blick nehmen. Zu sprechen sei etwa darüber, wie der Zugang zu Kita, Schule, Ausbildung, Arbeit und Integrationskursen gelingt. Ebenfalls zu klären sei die Frage, wie die Flüchtlinge medizinisch versorgt und bei der Integration sozialpädagogisch begleitet werden.

Notwendig sei ein Gesamtkonzept, das von allen wichtigen Akteuren getragen wird. "Es geht nicht nur um Geld, es geht vor allem auch um Strukturen und rechtliche Rahmenbedingungen", betonte der Diakonie-Präsident. Ein solches Spitzentreffen müsse zudem deutlich machen, dass die Aufnahme von Flüchtlingen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist.

06. Mai 2015