Auszeichnung für Altbischof Kähler

Stuttgart/ Neustadt an der Weinstraße (epd). Altbischof Christoph Kähler hat für seine Verdienste um die Überarbeitung der Lutherbibel die Canstein-Medaille der Deutschen Bibelgesellschaft erhalten. Der 71-jährige lutherische Theologe habe maßgeblich zum Gelingen der Durchsicht der Lutherbibel beigetragen, sagte Hannelore Jahr von der Bibelgesellschaft in Stuttgart. Der Leipziger Neutestamentler leitet das von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eingesetzte Wissenschaftler-Gremium, das zur Überarbeitung der Lutherbibel eingesetzt wurde.

Als Exeget für die Sprache Luthers habe Kähler ökumenischen Weitblick und Geschick als Vermittler und Gestalter bewiesen, heißt es. Der ehemalige thüringische Landesbischof erhielt die Medaille zum Abschluss der zweitägigen Vollversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft in Neustadt an der Weinstraße. Die Gesellschaft tagte dort anlässlich eines Festakts zum 100. Jubiläum des Pfälzischen Bibelvereins.

Revision der Luther-Bibel vor dem Abschluss

Die Durchsicht der Lutherbibel wurde 2010 durch den Rat der EKD in Auftrag gegeben, um auf Fortschritte bei der Forschung über biblische Schriften zu reagieren. Die Arbeiten sollen der Bibelgesellschaft zufolge noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Im September wird die neue Lutherbibel dem Rat der EKD als Herausgeber vorgelegt. Zum Auftakt der Feiern zum 500. Reformationsjubiläum 2017 wird die revidierte Lutherbibel nach Korrektur und Druck am 30. Oktober 2016 in Eisenach den Gemeinden übergeben.

Die zuletzt 1984 überarbeitete Lutherbibel ist der maßgebliche Bibeltext der EKD und ihrer Landeskirchen für Gottesdienst, Unterricht und Seelsorge. Die Canstein-Medaille wird seit 1981 vom Präsidium der Deutschen Bibelgesellschaft an Personen vergeben, die sich mit besonderem ehrenamtlichen Engagement für die Bibel und ihre Verbreitung einsetzen.

18. Juni 2015