Gewinner des Robert Geisendörfer Preises stehen fest

Hannover (epd). Mit dem Robert Geisendörfer Preis werden in diesem Jahr zwei Radio- und zwei TV-Produktionen sowie zwei Kinderprogramme ausgezeichnet. Wie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am 26. August in Hannover mitteilte, erhalten unter anderem die Fernsehdokumentation "Sterben für Allah? Deutsche Gotteskrieger auf dem Weg nach Syrien" (HR) und das Hörspiel "Nicht genug" (SR) einen Preis. Der Sonderpreis der Jury geht an Jürgen Domian für seine Moderation von "Domian" bei 1 Live und im WDR Fernsehen. Die Preise sind mit insgesamt 30.000 Euro dotiert, mit dem Sonderpreis ist kein Preisgeld verbunden.

Die Jury erklärte, in "Sterben für Allah?" zeigten die Filmemacher Peter Gerhardt, Ilyas Mec und Ahmet Senyurt mit ihren gründlichen Recherchen, welche drängende Herausforderung die Radikalisierung junger Muslime sei. Ein weiterer Preis geht an den Vox-Themenabend "Unsere Mütter, unsere Großmütter im Zweiten Weltkrieg", für den Julia Driesen-Rosenberg und Amrei Topcu verantwortlich waren. Die Dokumentation fächere Lebensmodelle und Leidenswege behutsam auf und vergegenwärtige das Lebensgefühl der Zeit mit beeindruckenden Gesprächspartnerinnen und zum Teil wenig bekanntem Archivmaterial, erklärte die Jury.

An dem Hörspiel "Nicht genug" von Chris Ohnemus und Martin Zylka lobte die Jury, dass der Beitrag den Radiohörer mit auf eine letzte Reise nehme und dabei erzählerisch, klanglich und musikalisch überzeuge. Der zweite Hörfunkpreis geht an Marianna Weil für "Grandhotel für Alle!" (Deutschlandradio Kultur). Der Autorin sei es gelungen, ihr Feature über den Bau einer Flüchtlingsunterkunft rhythmisch feinfühlig zu komponieren, hieß es.

Poträt über Flüchtlingskind ausgezeichnet

Die Kinderfernsehpreise gehen in diesem Jahr an die MDR-Produktion "Mohammed auf der Flucht" von Guido Holz und Eva-Maria Grewenig sowie an "Die Sendung mit dem Elefanten: Freundschaftsspecial" vom WDR. Das Porträt des traumatisierten Titelhelden Mohammed sei von beklemmender Aktualität und vermittele gerade in Zeiten wachsender Fremdenfurcht nachhaltig, was es bedeute, Flüchtling aus einem Kriegsgebiet zu sein. An der "Sendung mit dem Elefanten" gefiel der Jury, dass die Geschichten "auf zauberhaft beiläufige Weise" vermittelten, was Freundschaft sei.

Der Kinderfernsehpreis wird von der Wolfgang und Gerda Mann Stiftung - Medien für Kinder getragen. Der Robert Geisendörfer Preis wird seit 1983 jährlich im Gedenken an den christlichen Publizisten Robert Geisendörfer verliehen. Mit dem Preis zeichnet die evangelische Kirche Hörfunk- und Fernsehsendungen aus allen Programmsparten aus, die das persönliche und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken und zur gegenseitigen Achtung der Geschlechter beitragen.

26. August 2015