Neue Pfarrerin auf dem Ölberg

Jerusalem/Hannover (epd). Gabriele Zander tritt am 1. September ihren Dienst als Pfarrerin der Evangelischen Gemeinde deutscher Sprache zu Jerusalem an. Zander wird am Sonntag in einem Gottesdienst in der Erlöserkirche eingeführt, wie die Propstei in Jerusalem mitteilte. Die hessen-nassauische Pfarrerin ist Nachfolgerin für das Pfarrerehepaar Michael und Ulrike Wohlrab, die neun Jahre am Evangelischen Pilger- und Begegnungszentrum auf dem Ölberg in Jerusalem tätig waren. Michael Wohlrab wird Anfang Oktober Militärpfarrer in Münster.

Zander, geboren 1964 in Kaufbeuren, studierte Theologie in Mainz, Heidelberg und Tübingen. 1986/87 nahm sie am Programm "Studium in Israel" teil, das Theologiestudenten die Möglichkeit bietet, ein Jahr an der Hebräischen Universität in Jerusalem zu studieren. Nach diesem Studienjahr setzte sie in Hamburg das Theologiestudium fort und legte 1989 das erste Theologische Examen ab. Nach einem weiteren Studienjahr in Amsterdam folgte das Vikariat in der Evangelisch-reformierten Gemeinde Frankfurt, dem sich ein mehrjähriger Aufenthalt in Jerusalem anschloss.

Wechsel auch bei Studienprogramm und Stiftungen

Zuletzt war Zander mehr als elf Jahre Studentenpfarrerin in Darmstadt. Neun Jahre leitete sie den Evangelischen Arbeitskreis für das Christlich-Jüdische Gespräch in Hessen und Nassau.

Für die Leitung des Programms "Studium in Israel" ist den Angaben zufolge bis Februar eine Neubesetzung angestrebt. Bis dahin nimmt die Aufgabe der Studienleiterin Maria Coors wahr. Neuer Studienvikar ist der württembergische Pfarrer Sebastian Molter. Der bisherige Leiter Martin Vahrenhorst kehrte nach acht Jahren in Jerusalem im August in die Evangelische Kirche im Rheinland zurück und übernimmt die Aufgabe eines Schulreferenten im Saarland. Einen Wechsel gibt es zudem in der Verwaltung der Evangelischen Stiftungen in Jerusalem. Nachfolgerin von Waldemar Schulz wird für die Übergangszeit von einem Jahr Barbara Anne Podborny, bisher stellvertretende Leiterin des Diakonischen Werkes Offenbach.

Palette von Einrichtungen

Zentrum der Jerusalemer Präsenz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist die Erlöserkirche in der Altstadt mit der angrenzenden Propstei. Weitere evangelische Einrichtungen sind die von der Kaiserin Auguste Victoria-Stiftung getragene Himmelfahrtkirche auf dem Ölberg mit den Schwerpunkten Bildungsarbeit und Pilgerseelsorge, das Programm "Studium in Israel" für Theologiestudierende und ausgebildete Theologen, das Lutherische Gästehaus in der Altstadt sowie das Deutsche Evangelische Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes. Repräsentant der EKD im Heiligen Land ist Propst Wolfgang Schmidt. Der badische Pfarrer vertritt seit 2012 die deutschsprachigen evangelischen Einrichtungen in der Jerusalemer Ökumene und gegenüber politischen Stellen.

1. September 2015