Präses Rekowski: Fremdenhass und Gewalt entgegentreten

Düsseldorf/Köln (epd). Nach dem Attentat auf die Oberbürgermeisterkandidatin in Köln hat der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, zu einem entschlossenen Eintreten gegen Fremdenhass und Gewalt aufgerufen. "Wenn aus einer fremdenfeindlichen Gesinnung eine Gewalttat wird, bei der sogar Menschenleben gefährdet werden, ist das ein inakzeptabler Tabubruch", erklärte der leitende Geistliche der zweitgrößten Landeskirche am Samstagabend. Henriette Reker war am Samstag beim Angriff eines mit einem Messer bewaffneten Mannes schwer verletzt worden.

Alle Menschen seien jetzt gefordert, für den Zusammenhalt der Gesellschaft einzutreten und "denen entschlossen entgegenzutreten, die Fremdenhass verbreiten und vor Gewalt nicht zurückschrecken", sagte Rekowski. Der Präses sprach Reker und den weiteren Opfern des Messerangriffs in Köln sein Mitgefühl aus und wünschte ihnen eine baldige Genesung.

Bestürzung äußerte auch die Türkisch-Islamische Union (Ditib). Die Festnahme des Täters nähre die Hoffnung, dass die Hintergründe schnell aufgedeckt werden, erklärte der Ditib-Vorsitzende Nevzat Ya ar A ko lu. Auch die Synagogengemeinde Köln verurteilte den Anschlag.

Die parteilose Kandidatin Reker, die von CDU, Gründen und FDP unterstützt wird, wurde am Samstag an einem Wahlstand angegriffen. Dabei wurde die Sozialdezernentin sowie vier weitere Menschen von einem Mann angegriffen und durch Messerstiche verletzt. Der Mann wurde festgenommen. Die Behörden gehen dem Verdacht auf ein ausländerfeindliches Motiv nach. Nach Klinik-Angaben von Sonntag war Reker inzwischen außer Lebensgefahr.

Reker hat sich als Sozialdezernentin für Flüchtlinge eingesetzt. Die Tat löste bundesweit Entsetzen aus.

19. Oktober 2015