Religionsvertreter fordern das Ende fossiler Energien

Bonn (epd). Mehr als 150 Geistliche aller Weltregionen haben energische Anstrengungen im internationalen Klimaschutz gefordert.

Ein gemeinsamer Appell wurde bei den Klimaverhandlungen in Bonn der Chefin des UN-Klimasekretariats, Christiana Figueres, übergeben. Die Vertreter von Kirchen, Muslimen und anderen Glaubensgemeinschaften fordern einen Ausstieg aus der Nutzung von Kohle, Gas und Öl. Mitte des Jahrhunderts soll ein neues Energie-Zeitalter eingeleitet werden.

Alle Staaten werden aufgerufen, sich auf der Weltklimakonferenz im Dezember in Paris auf ehrgeizige Klimaziele zu verpflichten. "Im Pariser Klimaabkommen müssen sich alle Staaten auf einen neuen Mechanismus zur regelmäßigen Überprüfung und Anhebung der bislang zu niedrigen Klimaschutzziele einlassen", sagte die Präsidentin von "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel, bei der Übergabe des Appells. Arme Länder bräuchten verbindliche Zusagen über finanzielle Hilfen.

Verpflichtung zu gutem Beispiel

In Paris stehe das Wohl der gesamten Menschheit auf dem Spiel, heißt es in dem Appell. Zu den Unterzeichnern gehören der Generalsekretär des Weltkirchenrats, Olav Fykse Tveit, der anglikanische Erzbischof Thabo Makgoba aus Südafrika, Imam Ibrahim Saidy und der Buddhist Sulak Sivaraksa. Aus Deutschland unterzeichneten unter anderem der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, und der katholische Erzbischof von Bamberg, Ludwig Schick.

Die Geistlichen verpflichten sich auch, sich für stärkere eigene Beiträge ihrer Religionsgemeinschaften zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel einzusetzen. "Es ist unsere Pflicht, unseren Kindern und Enkeln die Erde so zu hinterlassen, dass auch in Zukunft nachhaltige und akzeptable Lebensbedingungen für alle gewährleistet sind", erklären sie. Geldanlagen in die Öl- und Kohleindustrie sollen aufgegeben werden.

20. Oktober 2015