Kirchen fordern bessere Angebote für Langzeitarbeitslose

Trier/Düsseldorf (epd). Die Evangelische Kirche im Rheinland und das katholische Bistum Trier fordern von der Politik einen integrativen Arbeitsmarkt für Langzeitarbeitslose. "Zeitlich befristete und ineffiziente arbeitsmarktpolitische Programme" seien keine Lösung, heißt es in einem gemeinsamen Aufruf. Bei einer Tagung zogen rheinische Kirche und Bistum zusammen mit der Politik eine Bilanz aus zehn Jahren Hartz IV.

Jobcenter brauchen dem Aufruf zufolge mehr und besser qualifiziertes Personal. Langzeitarbeitslose müssten "mit ihren individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten in den Mittelpunkt" rücken, betonten die Kirchen. Denn nur eine individuelle Betreuung, Förderung und Ermutigung könnten eine Aktivierung und Teilhabe der Menschen ermöglichen.

Medien und Gesellschaft sollten die Ursachen und Folgen von Langzeitarbeitslosigkeit differenzierter betrachten, erklärten die Kirchen. So könnten Stigmatisierung und Klischees überwunden werden. Denn häufig ständen langzeitarbeitlose Menschen unter dem Generalverdacht, an ihrer Situation selbst schuld zu sein oder nichts an ihrer Lage ändern zu wollen. "Diese Stigmatisierung ist auf Dauer zermürbend."

21. Oktober 2015