Diakonie Neuendettelsau bietet Mitarbeitern Hilfe gegen Burnout

Nürnberg (epd). Pflegeeinrichtungen beobachten zunehmend Burn-out-Erkrankungen unter ihren Mitarbeitern. Bei der Sozialmesse "ConSozial" in Nürnberg nahmen Experten die Sozialunternehmen in die Pflicht. Eine betriebliche Gesundheitsförderung sei unerlässlich, sagte Thomas Aigner von der Diakonie Neuendettelsau.

Burn-out sei in Pflegeberufen zu einem Dauerthema geworden, sagte der Therapeut Stephan Krahe. Grund hierfür sei, dass Pflegekräfte unter einem enormen Zeitdruck stünden. Außerdem wirkten die Zunahme an Verwaltungstätigkeiten, stetig wechselnde Schichten und der tägliche Umgang mit dem Sterben belastend.

Immer mehr Pflegekräfte entwickeln laut Krahe erste Anzeichen eines Erschöpfungssyndroms. Sie fühlten sich niedergeschlagen, hätten ein Gefühl der inneren Leere, ihr Selbstwertgefühl sinke, manche griffen zu Drogen.

Neue Verhaltensmuster trainieren

Betroffenen riet der Mediator, einen "Veränderungsvertrag mit sich selbst zu schließen". Dabei müssten die "fünf Säulen der Identität" wie Arbeit und Belastung, materielle Sicherheit, soziales Netz sowie Werte und Gesundheit auf den Prüfstand kommen. Anschließend sollten sie neue Verhaltensmuster trainieren, die bei ihnen für mehr Zufriedenheit sorgen.

Damit es nicht zum Burn-out kommt, bietet die Diakonie Neuendettelsau ihren Angestellten eine interne Gesundheitsförderung an. Diese sieht laut Koordinator Thomas Aigner neben Yoga und Aqua Zumba auch Mitarbeitertage und Firmenläufe für rund 7.000 Mitarbeiter vor. Ziel der Maßnahme seien gesündere, zufriedene Mitarbeiter und ein attraktiverer Arbeitgeber.

23. Oktober 2015