Landeskirchen investieren Millionen in Flüchtlingshilfe

Bad Herrenalb/Bielefeld (epd). Die Evangelische Landeskirche in Baden will in den kommenden drei Jahren zehn Millionen Euro in die Flüchtlingsarbeit investieren. Das hat die Landessynode mit dem Doppelhaushalt 2016/2017 beschlossen. Der Oberkirchenrat entwickele derzeit zusammen mit dem Diakonischen Werk ein Maßnahmenpaket für die ankommenden Flüchtlinge, teilte die Landeskirche mit.

Die badischen Synodalen verabschiedeten zudem eine Stellungnahme zur aktuellen Flüchtlingssituation. Die große Zahl der Flüchtlinge verändere die Gesellschaft nachhaltig, sagte Cornelia Weber vom Bildungs- und Diakonieausschuss. Hier sei die "diakonische, geistliche, interkulturelle und interreligiöse Kompetenz der Kirche" gefragt.

Die Landeskirche, zu der rund 1,2 Millionen Protestanten in Baden gehören, rechnet in den kommenden beiden Jahren zusammen mit Kirchensteuereinnahmen in Höhe von mehr als 600 Millionen Euro.

Die Evangelische Kirche von Westfalen gab ebenfalls bekannt, dass sie ihre Flüchtlingshilfe ausgebaut habe. Nach einem Aufruf der Landessynode im November 2014 an die Gemeinden, verbunden mit Sondermitteln in Höhe von 600.000 Euro, sei ein vielfältiges Angebot an Beratung und Begleitung von Flüchtlingen in der Region entstanden, erklärte die westfälische Kirche in Bielefeld.

Zuvor hatten die evangelischen Landeskirchen Bayern, Hannover und Pfalz eine Aufstockung ihrer Flüchtlingshilfe angekündigt. Unter der Voraussetzung der Genehmigung durch die Synode will die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern Sondermittel in Höhe von 20 Millionen Euro für die Flüchtlingsarbeit in den Jahren 2015 und 2016 bereitstellen. Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers will fast vier Millionen Euro investieren, über weitere drei Millionen soll die dortige Landessynode entscheiden. Die Evangelische Kirche der Pfalz und ihre Diakonie wollen in den kommenden fünf Jahren rund fünf Millionen Euro für Flüchtlingshilfe zur Verfügung stellen.

23. Oktober 2015