Altbischof Huber zieht nach Domjubiläum positive Bilanz

Brandenburg an der Havel (epd). Der Berliner Altbischof Wolfgang Huber ist sehr zufrieden mit den Feierlichkeiten zum 850-jährigen Bestehen des Doms zu Brandenburg an der Havel. Zwar sei es wagemutig gewesen, das Jubiläum auf ein halbes Jahr anzulegen, sagte der Domdechant von Sankt Peter und Paul. In der Rückschau sei es aber genau die richtige Entscheidung gewesen, so der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland. Nach sechs Monaten voller Festgottesdienste, Konzerte, Vorträge und Ausstellungen geht das Jubiläumsjahr zum Reformationstag am 31. Oktober zu Ende.

Durch die längere Zeitspanne sei ein tieferer Blick in die Geschichte des Ortes möglich gewesen, erklärte Huber. Neben der Betrachtung der Baugeschichte habe man "auch gefragt, was der Auftrag und die Bildungsaufgabe dieses Ortes ist". Zudem sei diskutiert worden, wie sich christlicher Glaube angesichts der heutigen Pluralität von Religionen und Weltanschauungen artikuliere. "Diese Verbindung von Herkunft und Zukunft ist in meinen Augen sehr gut gelungen", sagte Huber, der von 1994 bis 2009 Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz war.

"Einladend, zuversichtlich, ansteckend"

Glanzpunkte der Feierlichkeiten seien eine unterhaltsame Jubiläumsausstellung zur Domgeschichte und eine sehr anregende Vortragsreihe gewesen, ergänzte der Domdechant. Vor allem aber habe man "herausragende Gottesdienste mit einer beeindruckenden Resonanz gefeiert", betonte Huber. "Dadurch haben wir gezeigt, wie einladend, zuversichtlich und ansteckend evangelische Gottesdienste sein können." Das werde auch über den Tag hinaus wirken.

Der Altbischof bekräftigte, all dies zeige, dass das Jubiläum nicht nur etwas rekapitulieren, sondern auch etwas in Gang setzen wollte – "nach dem Grundsatz: nicht die Asche hüten, sondern die Flamme weitertragen". Er hoffe, dass viele Menschen, die etwas von den Feierlichkeiten mitbekommen hätten, "auch künftig durch unsere Kirche angesprochen werden". "Auf diesem Wege wird das, was mit dem Domjubiläum angefangen hat, eine gute Fortsetzung finden", sagte Huber.

29. Oktober 2015