Die Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwicz wird mit der Lutherrose geehrt

Berlin (epd). Die Suhrkamp-Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwicz ist am 16. November in Berlin mit der Lutherrose der Internationalen Martin-Luther-Stiftung geehrt worden. Die Verlegerin habe den Verlag "in schwierigen Zeiten sicher geführt" und widme sich zudem "in beispielgebender Weise dem Dialog der Religionen", hieß es zur Begründung. Die Auszeichnung wurde der Verlegerin und Autorin bei der 8. Lutherkonferenz zur Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft verliehen.

Ulla Unseld-Berkéwicz sei eine der bedeutendsten Verlegerinnen des deutschen und internationalen Literaturbetriebs, hieß es. 2007 habe sie zu den Initiatoren des Verlags der Weltreligionen gehört. Durch diesen Verlag würden religionsgeschichtliche Quellenwerke und Darstellungen der Religionen in umfassender Weise und sorgfältigen deutschen Übersetzungen einer interessierten Öffentlichkeit für den Dialog der Religionen zugänglich gemacht.

"Fragen danach, was ein Buch heute sein kann"

In seiner Laudatio würdigte der Schriftsteller und Theologe Christian Lehnert insbesondere den Einsatz der Verlegerin zur Neustrukturierung des Suhrkamp-Verlags. Sie habe den Verlag "aus seinen eigenen inneren Energien heraus gestaltet". Dazu gehöre auch die Suche "nach Antwort auf sich radikal verändernde Kommunikationsformen, in einem dauernden Fragen danach, was ein Buch heute sein kann". 

Ulla Unseld-Berkéwicz studierte an der Hochschule für Musik in Frankfurt am Main Schauspiel und Gesang und spielte an den großen deutschsprachigen Bühnen. Sie veröffentlichte zwölf Bücher und leitet seit 2002 die Verlage Suhrkamp und Insel.

Die Internationale Martin-Luther-Stiftung mit Sitz in Eisenach und der Geschäftsstelle in Erfurt hat sich den Brückenschlag zwischen Wirtschaft, Politik und Kirche zum Ziel gesetzt. Die undotierte "Lutherrose für gesellschaftliche Verantwortung und Unternehmercourage" erhielten bisher Horst Deichmann, Hans Peter Keitel, Gabriela Grillo, Dirk Ippen, Jon Baumhauer, Peter Gauweiler und Dietrich Pestalozzi.

17. November 2015