Ermittler verfolgen nach der Explosion in der Flüchtlingsbegegnungsstätte in Jüterbog konkrete Spur

Potsdam (epd). Nach der Explosion in einer evangelischen Jugend- und Flüchtlingsbegegnungsstätte im brandenburgischen Jüterbog verfolgen die Ermittler eine konkrete Spur. Diese habe aber noch nicht zu Tatverdächtigen geführt, sagte ein Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft dem Evangelischen Pressedienst (epd). Am Tatort werde weiter nach Rückständen von Sprengmitteln gesucht.

In dem Jugendzentrum "Turmstube" der St. Nikolai-Kirche in Jüterbog im Kreis Teltow-Fläming war es am späten Abend des 20. November zu einer schweren Explosion gekommen. Ersten Ermittlungen zufolge wurde die Detonation durch Böller verursacht. Zu dem Zeitpunkt befanden sich keine Menschen in dem Gebäude. Türen, Fenster und Möbel wurden schwer beschädigt, Teile der Deckenverkleidung stürzten herab. Der Sachschaden liegt bei mehreren tausend Euro. Die "Turmstube" bietet wöchentlich Treffen mit Flüchtlingen an und war in der Vergangenheit bereits öfter Ziel von rechten Hassparolen.

Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) hatte den Tatort am 21. November zusammen mit dem evangelischen Landesbischof Markus Dröge besucht und vom Verdacht eines rechtsgerichteten Motivs gesprochen. Wenige Stunden vor dem Angriff waren unter dem Motto "Nein zum Asylwahn, Ja zu Jüterbog" rund 200 Anhänger der rechtsextremen NPD durch die Stadt gezogen.

23. November 2015