Diakonie-Präsident überreicht Adventskranz an den Bundestag

Berlin (epd). Diakonie-Präsident Ulrich Lilie hat den traditionellen Wichern-Adventskranz an Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) als Repräsentantin des Deutschen Bundestages überreicht. Die Übergabe hat Tradition. Bereits zum achten Mal ziert ein Wichern-Adventskranz die Lobby des Parlamentsgebäudes.

Johann Hinrich Wichern, einer der Gründerväter der evangelischen Diakonie, gilt als Erfinder des Adventskranzes. Im Advent des Jahres 1839 ließ der Theologe Wichern (1808 bis 1881) im Betsaal des "Rauhen Hauses" in Hamburg zum ersten Mal einen Leuchter mit roten und weißen Kerzen für die Werk- und Sonntage aufhängen.

Als Leiter eines Heimes für elternlose Kinder und Jugendliche suchte Wichern eine Antwort auf die alle Jahre wiederkehrende Frage seiner Zöglinge, wie lange es noch bis Weihnachten sei. Jeden Tag zündete er zusammen mit ihnen eine neue Kerze an. So sahen sie, wie Weihnachten täglich ein Stück näher rückte, bis am 24. Dezember der ganze Kranz erstrahlte. Später wurde der Holzkranz mit Tannengrün geschmückt. Beim herkömmlichen Adventskranz sind heute nur noch die vier großen Kerzen für die Adventssonntage übrig geblieben.

Auf dem Wichern-Kranz im Bundestag stehen insgesamt 26 Kerzen. 22 kleine rote für die Werktage und vier dicke weiße für die Sonntage bis Weihnachten. Stifter des Kranzes ist das Evangelische Johannesstift Berlin, das von Wichern 1858 gegründet wurde.

27. November 2015