Porträt eines Bach-Enkels kommt nach Leipzig

Leipzig (epd). Ein 2012 entdecktes Porträt des Bach-Enkels Wilhelm Friedrich Ernst Bach (1759-1845) wird am 6. Dezember in Leipzig bei einer Feierstunde übergeben. Das Bach-Archiv erhalte es von der Singakademie Berlin als Dauerleihgabe, teilte das Archiv in Leipzig mit. Das Bild galt 75 Jahre lang als verschollen. Es befand sich ehemals im Besitz der Sing-Akademie zu Berlin, die als älteste gemischte Chorvereinigung der Welt gilt. Sie wurde 1791 als Gesellschaft freier Bürger und "Kunstverein für die heilige Musik" gegründet.

Das Porträt des Enkels war vor drei Jahren im Münchner Kunsthandel aufgetaucht. Entdeckt hatte es der ehemalige Leiter des Münchner Stadtarchivs, Richard Bauer, der es im Rahmen der Feierstunde in Leipzig der Singakademie rückübereignet, die es als Dauerleihgabe dem Bach-Archiv Leipzig übergeben will.

Wilhelm Friedrich Ernst Bach wirkte unter anderem als Lehrer der Königin Friederike Luise von Preußen (1751-1805). Im Jahr 1843 nahm er hochbetagt an der Einweihung des Denkmals für seinen Großvater Johann Sebastian Bach (1685-1750) in Leipzig teil. Das Portrat entstand vermutlich im Umfeld der Denkmalseinweihung. Das Bild wird in der Schatzkammer des Bach-Museums seine neue Heimat finden.

27. November 2015