EKD-Ratsvorsitzender ruft dazu auf im Kampf gegen Klima-Erwärmung zusammenzustehen

Paris (epd). Vor Beginn des Weltklimagipfels in Paris hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, an die Kooperationsbereitschaft der Länder im Kampf gegen die Erderwärmung appelliert. "Während einige viele Ressourcen unserer Erde verbrauchen, gehen andere leer aus", sagte er am 28. November in der Basilia St. Denis in Paris. Dies sei eine klaffende "Wunde der Ungerechtigkeit". Bedford-Strohm wies dabei auch auf Zusammenhänge zwischen Klima-Politik und Fluchtbewegungen hin.

Derzeit seien weltweit 60 Millionen Menschen auf der Flucht. "Wenn die Regierungen dieser Erde es versäumen, jetzt die richtigen Entscheidungen zu treffen, werden noch viel mehr als Klima-Flüchtlinge dazukommen", sagte der Ratsvorsitzende in dem Gottesdienst: "Klima-Politik ist die Flüchtlingspolitik der Zukunft." Die Staaten müssten ihr wirtschaftliches Handeln an ihren ökologischen Möglichkeiten ausrichten.

Pilgerweg vom Nordkap bis Paris

Bedford-Strohm sprach zum Abschluss eines "Ökumenischen Pilgerwegs für Klimagerechtigkeit", an dem sich nach Angaben des Hilfswerks "Brot für die Welt" rund 7.000 Menschen beteiligten. Der Pilgerweg unter dem Motto "Geht doch!" war in Deutschland am 13. September in Flensburg gestartet. Internationaler Start war bereits im Juni am Nordkap.

"Das Klimapilgern sei ein Zeichen für das Bemühen um eine menschliche Zukunft", sagte der Theologe, der auch Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern ist, und dankte den Teilnehmern. Zu der Aktion, die spirituelle Besinnung mit politischem Engagement verbinden sollte, hatten die evangelische und katholische Kirche sowie Entwickungsdienste und Naturschutzverbände aufgerufen.

30. November 2015