Diakoniepräsident Lilie: "Deutschland kann die Flüchtlingszuwanderung bewältigen"

Dresden (epd). Der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, hat sich zuversichtlich geäußert, dass die Bundesrepublik die Herausforderungen der Flüchtlingszuwanderung bewältigen kann. "Wir sind eines der reichsten Länder der Welt. Daraus erwächst eine Verpflichtung zum Teilen", sagte er am 4. Dezember in Dresden. Lilie hatte zuvor eine Einrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im vogtländischen Rodewisch und eine Dresdner Migrationsberatungsstelle besucht.

"Das ist die Stunde der Zivilgesellschaft"

Lilie machte zugleich auf das Integrationsproblem nach Statusklärung und Abschluss der Asylverfahren aufmerksam. Hier zeige sich ein "echtes Nadelöhr". Man benötige dringend mehr helfende Menschen für die Menschen mit Bleiberecht, sowohl Behördenangestellte als auch ehrenamtliche Helfer. "Das ist die Stunde der Zivilgesellschaft", betonte der Diakoniepräsident.

Lilie ging auch auf die in Sachsen besonders heftigen Proteste und gewalttätigen Attacken auf Flüchtlinge und deren Unterkünfte ein. "Wir müssen mit Unbelehrbaren nicht unbedingt Kontakt suchen. Man kann auch einmal zur Seite treten und sie ins Leere laufen lassen", sagte er.

7. Dezember 2015