EKD-Auslandsbischöfin beklagt Vernichtung von Lebensgrundlagen

Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat eine Verletzung der fundamentalen Rechte auf Nahrung, Wasser, Wohnung und Land durch die derzeitige Klimapolitik vor allem der Industriestaaten kritisiert. Besonders die ärmsten Länder litten unter den Bedingungen des Klimawandels mit drastischen Folgen für die Bevölkerung, erklärte die EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber in Hannover anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte.

"Hoffnung, dass die Zukunft unseres Planeten noch gesichert werden kann"

Die Theologin beklagte die Vernichtung von Lebensgrundlagen durch Dürren und ansteigende Meeresspiegel: "Wenn wir so weitermachen wie bisher, wird sich die Not im globalen Süden vergrößern und viele Konflikte weiter verschärfen." Angesichts der aktuellen Krisen in der Welt sei es ein Gebot der Vernunft, "dafür zu sorgen, dass nicht noch mehr Menschen zur Flucht gezwungen werden", mahnte die Bischöfin.

Bosse-Huber, Vizepräsidentin im EKD-Kirchenamt und Leiterin der Hauptabteilung Ökumene und Auslandsarbeit, forderte zudem eine stärkere Berücksichtigung grundlegender Menschenrechte bei den Vertragsverhandlungen zu einem neuen Klimaabkommen in Paris: "Die ganze Welt blickt nach Paris in der Hoffnung, dass die Zukunft unseres Planeten noch gesichert werden kann."

22 Millionen Klimavertriebene

Die Folgen von extremen Wetterereignissen wie etwa Stürmen, Erdbeben und Schlammlawinen hätten allein im Jahr 2013 drei Mal so viele Menschen um ihr Zuhause gebracht wie bewaffnete Konflikte. 22 Millionen Menschen seien so aus ihrer Heimat vertrieben worden.

Für die Staatengemeinschaft sei ein historischer Moment gekommen, um sich auf ein Klimaabkommen zu einigen, das deutlich ehrgeizigere Ziele verfolge, betonte Bosse-Huber. "Gerade am Tag der Menschenrechte muss sich diese Erkenntnis in den Herzen durchsetzen: Denn Klimaschutz ist Menschenrechtsschutz!", erklärte die EKD-Auslandsbischöfin.

10. Dezember 2015