Kirchenpräsident Jung: Flüchtlingsaufnahme wird ein Dauerthema

Gießen (epd). Angesichts der weltweiten Krisen und Flüchtlingsströme hat sich der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung dafür ausgesprochen, Strukturen für die Aufnahme von Flüchtlingen dauerhaft zu verankern. "Flüchtlingsaufnahme wird ein Dauerthema werden", sagte Jung nach einem Besuch des Welcome-Centers in der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Gießen. "Wir tun gut daran, uns dauerhaft auf eine Flüchtlingsaufnahme vorzubereiten."

Offenen Dialog führen

Der Kirchenpräsident sprach sich erneut für ein Einwanderungsgesetz aus. "Die humanitäre Flüchtlingsaufnahme kann nicht begrenzt werden, es sei denn, man ändert das Grundgesetz." Wichtig sei ein "offener und ehrlicher gesellschaftlicher Dialog", wie man mit dem Thema verfahren wolle. Dadurch lasse sich auch einiges entdramatisieren. "Es ist bemerkenswert, wie in Gießen mit einer hohen Zahl von Flüchtlingen umgegangen wird."

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau werde in den kommenden Jahren zusätzlich 21 Millionen Euro für die Arbeit mit Flüchtlingen zur Verfügung stellen, sagte Jung. Unter anderem soll in der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung die kirchliche Asylverfahrensberatung um 1,5 auf zwei Stellen aufgestockt werden. Fünf Millionen Euro erhalten Kindertagesstätten, um beispielsweise Erzieher zu schulen.

14. Dezember 2015