Rheinischer Präses kann auf Bischofstitel verzichten

Düsseldorf (epd). Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, ist nicht scharf auf den Titel eines Bischofs. Auf die Frage, ob das Amt des leitenden Geistlichen in der rheinischen Kirche von "Präses" (lateinisch für "Vorsitzender") in "Bischof" umbenannt werden sollte, wie dies derzeit in der westfälischen Kirche diskutiert wird, antwortete Rekowski vor Journalisten scherzhaft: "Solange Sie nicht statt 'Hochwürden' 'Merkwürden' sagen, könnte ich damit leben."

Ernsthaft fügte er hinzu: "Das ist für uns überhaupt kein Thema." Die Aufgaben des Präses seien in der Kirchenordnung klar definiert, betonte der 57-jährige Theologe, der seit knapp drei Jahren an der Spitze der zweitgrößten deutschen Landeskirche steht. "Wir haben da überhaupt keinen Handlungsbedarf, und die Frage der öffentlichen Wirkung hängt, glaube ich, weder an Textilien noch an Titeln."

In der Evangelischen Kirche von Westfalen wird erwogen, den Titel "Präses" in "Bischof" zu ändern. Zur Begründung wurde darauf verwiesen, dass heutzutage jeder wisse, was ein Bischof sei, während die Bedeutung des Wortes Präses vielen Menschen nicht mehr bekannt sei. In der rheinischen Kirche ist der Präses Vorsitzender der Landessynode und steht zudem an der Spitze der Kirchenleitung und des Landeskirchenamtes in Düsseldorf.

18. Dezember 2015