Bundespräsident Gauck findet: "Sternsinger machen das Gesicht unseres Landes schöner"

Berlin (epd). Bundespräsident Joachim Gauck hat in Berlin 40 Sternsinger aus dem Erzbistum Paderborn empfangen. Gauck dankte den Kindern für ihr Engagement, das den Erwachsenen ein Vorbild sein könne. Wer ein Segen für andere sein wolle, weite seinen Blick und öffne sein Herz, um zu handeln, wo es nötig sei. Die katholischen Sternsinger segnen rund um den Dreikönigstag die Häuser, die sie besuchen und sammeln Spenden für Kinder in Not.

Gauck sagte, Kinder seien in allen Kriegen und Krisen Opfer, die sich am wenigsten wehren könnten. In Deutschland gebe es nur wenige Menschen, die selbst Krieg und Not erlebt haben und sich deren Not vorstellen könnten. Mit Blick auf mehr als eine Million Flüchtlinge, die im vorigen Jahr nach Deutschland gekommen sind, sagte Gauck: "Wir wollen alles tun, damit wir ein gastfreundliches Land sind." Es sei "bewegend zu sehen", wie die Sternsinger "das Gesicht unseres Landes schöner machen", sagte der Bundespräsident.

Geld für Kinder in Bolivien

Rund 330.000 Sternsinger sind in diesem Jahr zum 58. Mal unterwegs, um Spenden zu sammeln. Die Lebenslage von Kinder in Bolivien steht in diesem Jahr im Mittelpunkt der Aktion. Das Land gehört zu den ärmsten Lateinamerikas. Die Spende des Bundespräsidenten geht an das Kinderdorf Christkönig in Cochabamba, in dem Kinder leben, deren Eltern inhaftiert sind.

Am Dienstag hatte bereits Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Sternsinger aus allen deutschen Diözesen empfangen. Im vergangenen Jahr hatten die Kinder Spenden im Wert von 45,5 Millionen Euro gesammelt.

Bei dem Brauch ziehen Kinder rund um den Dreikönigstag am 6. Januar von Haus zu Haus, kennzeichnen die Tür mit Kreide und sammeln dabei Spenden für Projekte vor allem in armen Ländern. Der an die Tür geschriebene Segen "C+M+B" bedeutet "Christus mansionem benedicat" (Christus segne dieses Haus). Am 6. Januar feiert die katholische Kirche das Fest der "Heiligen Drei Könige", das auch als Dreikönigsfest bekannt ist.

6. Januar 2016