EKD-Friedensbeauftragter Brahms warnt vor Fundamentalismus

Bremen (epd). Nach dem Terroranschlag in Istanbul hat der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, vor politischem und religiösem Fundamentalismus gewarnt. Verbrecherische Anschläge wie in Istanbul, Paris, Beirut und anderen Städten erwüchsen aus einer Überzeugung, die nur eine einzige Meinung kenne und akzeptiere, sagte der Beauftragte der EKD und leitende Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Demgegenüber müssen wir festhalten an einer offenen, demokratischen Gesellschaft."

Dem Terrorismus den Boden entziehen

Sie müsse von der Einhaltung der Menschenrechte und einem politischen und religiösen Pluralismus geprägt sein, sagte Brahms. Der Anschlag in Istanbul zeige, wie verletzlich diese Gesellschaften seien, ermahne aber auch dazu, dem Terrorismus den Boden zu entziehen und die Ursachen zu bekämpfen: "Das kann langfristig nur auf diplomatischem und politischem Weg gelingen."

Der Anschlag berühre ihn sehr, ergänzte Brahms: "Meine Gedanken und Gebete sind bei den Opfern und deren Angehörigen." Bei dem Selbstmordanschlag in Istanbul wurden am 12. Januar mindestens zehn Deutsche getötet. Der Anschlag, für den die türkische Regierung die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) verantwortlich macht, galt einer Touristengruppe.

13. Januar 2016