Landesbischof Meister wirbt für Mitgefühl mit den Menschen in Syrien

Hannover (epd). Nach einer Libanon-Reise wirbt der Bischof der Evangelisch-lutherische Landeskirche, Ralf Meister, für mehr Mitgefühl mit den Syrern, die in dem Bürgerkriegsland ausharren. So großartig die deutsche Willkommenskultur gegenüber syrischen Flüchtlingen sei, es gebe daran in Syrien auch Kritik, sagte der evangelische Bischof in Hannover. Niemand könne daran gehindert werden, aus der Not des Krieges zu fliehen. Bei einem Treffen in Beirut hätten ihm syrische Kirchenvertreter von ihren Sorgen über die Entvölkerung des Landes berichtet. "Die gesamte Mittelklasse Syriens flieht.

Meister hatte sich in der vergangenen Woche im Libanon insbesondere über die Situation der Christen in Syrien informiert. "Wir sind dabei bewusst nicht in Flüchtlingslager gegangen", erläuterte er. "Diejenigen, die in Syrien bleiben, müssten mindestens soviel Mitgefühl bekommen, wie diejenigen, die hier her kommen." Der Bischof warb dafür, dass die Kirchen in Deutschland Zeichen der Solidarität setzen. Die christliche Minderheit sei in Syrien in einer besonders schweren Lage, sagte er.

19. Januar 2016