Medien-Theologin: Qualitätsjournalismus ist für die Demokratie unverzichtbar

Pegnitz (epd). Qualitätsjournalismus ist nach Überzeugung der Theologin und Medienexpertin Johanna Haberer für eine Demokratie unverzichtbar. Die unabhängigen professionellen Medien leisteten eine wichtige Arbeit der Orientierung zwischen Gerüchten, gezielter Desinformation und Propaganda, sagte Haberer am 24. Januar 2016 bei einer Veranstaltung in Pegnitz bei Bayreuth. "Seriös und sorgfältig recherchierte Information ist für unsere Gesellschaft genauso wichtig wie sauberes Wasser."

"Wettbewerb unter Medienmachern noch nie so hart wie derzeit"

Die Professorin für Christliche Publizistik an der Universität Erlangen verwies auf immer schwierigere Rahmenbedingungen für das journalistische Geschäft: "Die sozialen Netzwerke treiben die Journalisten vor sich her, der Wettbewerb unter den Medienmachern war noch nie so hart wie derzeit." Journalisten müssten häufig schnell, "trimedial" – für Hörfunk, Fernsehen und Internet – und oft mangelhaft eingearbeitet in ihre Themen gehen, sagte die evangelische Theologin. Sie würden von ihren Redaktionen "ins Sensationalistische" und zu schnellen und spitzen Urteilen gedrängt.

Zugleich werden Journalisten nach Haberers Beobachtung "immer schlechter bezahlt und immer weniger gewürdigt". So gehe komplexe und hintergründige Information verloren, erklärte sie.

25. Januar 2016