Bischof Dröge erneuert seine Kritik an der AfD

Berlin (epd). Der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, hat seine Kritik an der rechtspopulistischen Partei "Alternative für Deutschland" bekräftigt. Die jüngsten Äußerungen führender AfD-Vertreter zur Flüchtlingspolitik seien mit den Grundsätzen des christlichen Glaubens nicht vereinbar – auch wenn sie von einer bekennenden Christin wie der Berliner AfD-Vorsitzenden Beatrix von Storch kämen, sagte Dröge am 6. Februar dem RBB.

Keine "menschenfeindlichen Positionen" in kirchlichen Gremien

Mit Blick auf die in diesem Jahr anstehenden Wahlen der Gemeindekirchenräte betonte der Bischof, Voraussetzung für die Arbeit in Gremien der Kirche sei es, dass man sein Leben am Evangelium Jesu Christi ausrichte. Dabei dürfe keine "menschenfeindliche Positionen" vertreten werden. Wenn Kandidaten nachweisbar "selber menschenverachtende Parolen in die Welt gesetzt haben, dann können sie auch nicht auf die Wahlliste", betonte der Bischof.

Erst in der vergangenen Woche hatte Dröge dazu aufgerufen, sich inhaltlich mit den Parolen der AfD auseinanderzusetzen. Zwar seien in den politischen Leitlinien der Partei in ihrem Europawahlprogramm von 2014 keine menschenfeindlichen Ziele enthalten, schrieb Dröge in der Berliner Wochenzeitung "Die Kirche". Aber das sei fast zwei Jahre her. "Damals war die AfD vor allem eine europakritische Partei. Heute wird die Flüchtlingspolitik scharf und mit oftmals menschenverachtenden Parolen kritisiert."

8. Februar 2016