Von einer Putzfrau zerstörtes Kunstwerk wird Thema im Gottesdienst

Mannheim (epd). Das Malheur hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt: Eine Putzfrau zerstörte unwissentlich ein Kunstwerk zur Flucht in einer evangelischen Kirche in Mannheim. Das so von außen veränderte Kunstprojekt ist jetzt Thema eines Gottesdienstes, wie die evangelische Kirchengemeinde Käfertal und Im Rott in Mannheim mitteilte. Pfarrerin Kyra Seufert werde am 14. Februar in der Kirche mit der Künstlerin Romana Menze-Kuhn über das Kunstwerk sprechen.

Eine Mülltonne mit den Resten des Kunstwerks steht beim Altar

Nachdem die Putzfrau Anfang Februar auf dem Boden liegende Folienteile des Kunstprojekts in eine Mülltonne geworfen hatte, reparierte die Künstlerin es nicht, sondern stellte eine Mülltonne mit den Resten des Kunstwerks auf die Ausstellungsfläche nahe des Altars. Das neue Werk nannte sie "Behausung 6a/2016". Die Folienteile sollten Menschen symbolisieren. "Sie suchten Schutz in der Behausung und auch im Altarraum der Kirche. Sie landeten jetzt in der Tonne", sagte Menze-Kuhn.

Das ursprüngliche Werk "Behausung 6/2016" hatte Menze-Kuhn aus Euro-Paletten und Rettungsfolien eines Erste-Hilfe-Kastens gefertigt. Damit wollte die Künstlerin darstellen, mit welch geringen Mitteln in der Not eine Unterkunft entstehen kann. Romana Menze-Kuhn ist eine der 17 nominierten Künstler zum Kunstpreis der Erzdiözese Freiburg 2015.

11. Februar 2016