Berlin bekommt ein neues Lutherdenkmal

Berlin (epd). Zum 500. Reformationsjubiläum 2017 soll Berlin ein neues Lutherdenkmal bekommen. Das Monument soll die alte Luther-Statue von 1895 ergänzen, die derzeit an der Nordseite der Marienkirche am Alexanderplatz steht, sagte Superintendent Bertold Höcker dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Statue ist als einzige von einem einst monumentalen Denkmal übriggeblieben, das bis zum Zweiten Weltkrieg an der Spandauer/Ecke Karl-Liebknecht-Straße stand.

Raum für eine zeitgemäße Interpretation der Reformation

Auch das neue Denkmal soll wieder an den alten Standort, aber keine "Rekonstruktion" des ursprünglichen Monuments werden, wie Höcker betonte. In Abstimmung mit dem Berliner Senat hat der Kirchenkreis Berlin-Stadtmitte dafür bereits Ende Januar einen offenen Wettbewerb gestartet, an dem sich Architekten, Künstler und Landschaftsarchitekten beteiligen können. In zwei Phasen soll bis zum Sommer über die Entwürfe entschieden werden. Dann wird gebaut.

Erwartet wird ein Denkmal zur Erinnerung an Martin Luther (1483-1546), das Raum für eine zeitgemäße Interpretation der Reformation und Wirkungsgeschichte Luthers lässt, heißt es in den Ausschreibungsunterlagen. Die denkmalgeschützte Luther-Bronzefigur und die historischen zehn mal zehn Meter breiten Fundamente sollen in den Entwurf integriert werden. Die anderen Bronze-Figuren des einstigen Denkmals, die Wegbegleiter Luthers wie Philipp Melanchthon, Johannes Bugenhagen oder Georg Spalatin darstellten, waren im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen worden.

Beitrag zum 500. Reformationsjubiläum 2017

Offen bleibt allerdings, ob das neue Denkmal pünktlich zum 500. Reformationsjubiläum am 31. Oktober 2017 fertig sein wird. Es wäre bislang der einzige Beitrag Berlins zum Reformationsjubiläum, sagte Höcker. Ursprünglich sollte der Wettbewerb bereits vor einem Jahr starten, wurde aber wegen der Debatte um die Gestaltung des Gesamtareals um Marienkirche und Berliner Fernsehturm verschoben. Die Kosten für das Denkmal sollen laut Höcker unter anderem aus Fördermitteln und Spenden bestritten werden. Sie werden auf bis 900.000 Euro geschätzt.

15. Februar 2016