Der evangelische Publizist Hans-Wolfgang Heßler ist gestorben

Frankfurt a.M. (epd). Der evangelische Publizist und Theologe Hans-Wolfgang Heßler ist tot. Er starb am16. Februar im Alter von 87 Jahren, wie das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) mitteilte. Heßler war von 1981 bis 1993 Direktor des GEP in Frankfurt am Main und zugleich Fernsehbeauftragter der evangelischen Kirche. Zuvor hatte er seit 1968 als Chefredakteur die Zentralredaktion des Evangelischen Pressedienstes (epd) geleitet.

Der am 26. Juli 1928 im thüringischen Apolda geborene Journalist setzte sich für eine kirchliche Publizistik ein, die als "Stimme der Stummen" denen zu Gehör verhelfen sollte, die sich selbst nicht öffentlich artikulieren können. Als epd-Chefredakteur unterstützte er die Ausweitung der Berichterstattung über Entwicklungsländer, über den Nord-Süd-Konflikt und die Ökumene. Im Amt des Fernsehbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wandte sich Heßler immer wieder gegen die "Diktatur der Einschaltquoten" und setzte auf ethische Maßstäbe.

"Einer der einflussreichsten kirchlichen Publizisten seiner Generation"

GEP-Direktor Jörg Bollmann würdigte Heßlers Wirken für die evangelischen Medien: "Er war einer der einflussreichsten kirchlichen Publizisten seiner Generation." epd-Chefredakteur Thomas Schiller sagte: "Hans-Wolfgang Heßler prägte das Profil des Evangelischen Pressedienstes und trug maßgeblich zur Professionalisierung der Agenturarbeit bei."

Seine journalistische Laufbahn hatte Heßler 1949 beim "Berliner Anzeiger" begonnen, dem Vorläufer-Blatt der "Berliner Morgenpost", deren Innenpolitik-Chef er von 1957 bis 1960 war. Später arbeitete er unter anderem in Genf beim Lutherischen Weltbund und danach als Ökumene-Korrespondent für den epd, für den er bereits von 1953 bis 1957 in Bethel bei Bielefeld tätig war. Zu Heßlers zahlreichen Ämtern zählte auch die Präsidentschaft der Europa-Region der Weltvereinigung für christliche Kommunikation (WACC).

17. Februar 2016