Ein US-Museum finanziert die Sanierung von Luthers letzter Predigtkanzel

Eisleben/Halle (epd). Rund 100 Jahre nach den letzten großen Sanierungsarbeiten kann Luthers berühmte Predigtkanzel in Eisleben restauriert werden. Dafür stellt das US-amerikanische Kunstmuseum Minneapolis Institute of Art kurzfristig 65.000 Euro zur Verfügung, wie das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt  in Halle erklärte. Der Abtransport der ersten Kanzelteile aus der Andreaskirche beginne bereits in den nächsten Tagen, die Arbeiten übernehme ein Restaurator aus Halle.

Sanierte Kanzel in einer Schau in Minneapolis

Bedingung für die Kostenübernahme sei, dass die dann sanierte Kanzel von Oktober an in einer Schau in Minneapolis präsentiert wird, sagte Landesamt-Sprecher Alfred Reichenberger. Die Kanzel kehre Anfang 2017 und damit rechtzeitig zum 500. Reformationsjubiläum wieder in die Andreaskirche zurück. Der Standort Minneapolis gehört zu dem Ausstellungsprojekt "Here I stand?" in den USA, das insgesamt drei Schauen umfasst. Offizieller Auftraggeber für die Restaurierung ist die evangelische Kirchengemeinde.

In der Andreaskirche von Eisleben, dem Geburts- und Sterbeort von Martin Luther, hatte der Reformator am 14. oder 15. Februar 1546 seine letzte Predigt gehalten. Die bislang letzte umfassende Sanierung der Kirche und der Anfang des 16. Jahrhunderts geschaffenen Kanzel wurde 1910 bis 1911 vorgenommen.

17. Februar 2016