Zur Fußball-EM 2016 wird die EKD keine Public-Viewing-Angebote finanzieren

Hannover (epd). Fußball-Fans können die Spiele der
Fussball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich nicht auf
Großbildwänden in Kirchengemeinden verfolgen. Für die EM vom 10. Juni
bis 10. Juli könne kein entsprechendes Public-Viewing-Angebot wie in
den Vorjahren unterbreitet werden, teilte die Evangelische Kirche in
Deutschland (EKD) am in Hannover mit. Grund seien vor
allem die finanziellen Belastungen als auch der hohe
Verwaltungsaufwand.

Die Tarife der Gema für Public Viewing ohne
Veranstaltungscharakter, worunter die kirchlichen Veranstaltungen
fallen, hätten sich erheblich verändert, hieß es weiter: "Dies
umfasst nicht nur eine Verdopplung der Lizenzgebühren sondern auch
eine umfassende Nachweispflicht der an die Kirchengemeinden
ausgegebenen Lizenzen", heißt es in einem dem Evangelischen
Pressedienst (epd) vorliegenden Brief der EKD an die
Kirchengemeinden. Der Abschluss eines Pauschalvertrages zu bisherigen
Bedingungen und ohne Registrierung der jeweiligen Gemeinden sei
"trotz intensiver Bemühungen seitens der EKD" leider nicht möglich
gewesen.

Wenn Kirchengemeinden aufgrund der bisherigen guten Resonanz
Public-Viewing-Veranstaltungen zur EM 2016 anbieten möchten, sollten
sie sich direkt mit der Verwertungsgesellschaft Gema in Verbindung
setzen, hieß es. Für die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien 2014
hatte die Evangelische Kirche in Deutschland ein Kontingent von 1.200
kirchlichen Veranstaltern übernommen und komplett die Gebühren an die
Musikverwertungsgesellschaft Gema gezahlt. Weitere Gemeinden mussten
für die Übertragungsrechte einen Tarif von 80 Euro zahlen – 20
Prozent weniger als die üblichen Gebühren. Bei der Weltmeisterschaft
2010 hatten sich rund 2.000 Gemeinden für ein von der EKD rechtlich
geregeltes Public Viewing registrieren lassen. In Deutschland gibt es
rund 15.000 evangelische Kirchengemeinden.

26. Februar 2016