Michael Diener legt das Amt als Vorsitzender der Evangelischen Allianz nieder

Bad Blankenburg (epd). Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Michael Diener, legt sein Amt zum Ende des Jahres nieder. Grund dafür sei aber nicht die seit Dezember laufende Auseinandersetzung in evangelikalen Kreisen um seine ethischen Positionen, sondern die Tatsache, dass er im November in den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt worden sei, heißt es in einem von der Allianz verbreiteten Schreiben Dieners, wonach er den Posten ein Jahr vor Ende der regulären Amtszeit aufgibt. Schon vor seiner Kandidatur habe er seinem Arbeitgeber, dem Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband, versprochen, dass er bei einer Wahl in den Rat der EKD den Vorsitz bei der Allianz niederlegen werde.

Auslöser der innerevangelikalen Diskussion waren im Dezember Interviews von Diener gewesen. Darin hatte der pfälzische Pfarrer die evangelikalen Christen zu mehr Selbstkritik ermuntert, vor Abschottung gegen die Landeskirchen gewarnt und für mehr Toleranz auch gegenüber Homosexuellen geworben. Diese könnten auch Mitglied einer evangelikalen Gemeinde sein. Kritiker wie der Prediger Ulrich Parzany warfen Diener vor, Positionen der Evangelischen Allianz zu relativieren.

9. März 2016