ACK-Bucherscheinung: Das Reformationsgedenken soll zur Einheit beitragen

Frankfurt a.M. (epd). Ein europaweites Erinnern an die Reformation vor 500 Jahren kann nach Ansicht des stellvertretenden Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) zum gegenseitigen Verständnis beitragen. In einer Zeit, in der Europa vor einer Zerreißprobe stehe, könne das Gedenken an die Wurzeln zu mehr Einheit verhelfen, sagte Martin Hein, Bischof der Evangelischen Kirche in Kurhessen-Waldeck, am 21. März in Emden. Dafür hätten die Christen eine tragende Verantwortung.

Von einer "Ökumene der Schätze" profitieren

Dabei müsse das Reformationsgedenken mehr von einer "Ökumene der Schätze" profitieren als den Fokus auf die gegenseitigen Defizite legen, sagte Hein und stellte das Buch zum Reformationsjubiläum "Heillos gespalten? Segensreich erneuert?" vor. In dem Band dokumentiert der Ökumenische Studienausschuss der Arbeitsgemeinschaft eine Tagung im Frühjahr 2015. Neben grundlegenden Beiträgen des Ökumene-Bischofs der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Gerhard Feige, und dem Catholica-Beauftragten der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche (VELKD), Bischof Karl-Hinrich Manzke, kommen weitere orthodoxe und katholische, lutherische, reformierte und freikirchliche Stimmen zu Wort.

Der 1948 gegründeten ACK gehören 17 Kirchen an, nach eigenen Angaben repräsentiert sie rund 50 Millionen Christen in Deutschland. Der Thesenanschlag Martin Luthers vom 31. Oktober 1517 an die Wittenberger Schlosskirche vor fast 500 Jahren gilt als Ausgangspunkt der Reformation und weltweite Geburtsstunde des Protestantismus.


Literaturhinweis: Thomas Söding/Uwe Swarat (Hg.), Heillos gespalten? Segensreich erneuert? 500 Jahre Reformation in der Vielfalt ökumenischer Perspektiven (Quaestiones disputatae 277), Verlag Herder, Freiburg i.Br. 2016, 328 Seiten, ISBN 978-3-451-02277-7, 34,99 Euro.

22. März 2016