Europäische Protestanten pochen auf das Asylrecht

Wien (epd). Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa hat dazu aufgerufen, in den Karfreitagsgottesdiensten für die Opfer der Terroranschläge in Brüssel zu beten. Zudem müsse das "uneingeschränkte Recht auf Asyl und humanitäre Hilfe für Flüchtlinge" erhalten bleiben, sagte der Generalsekretär, Bischof Michael Bünker, am 23. März in Wien und ergänzte: "Wir dürfen nicht vergessen, dass Flüchtlinge genau wegen dieser Gewalterfahrungen zu uns kommen."

Es dürfe nicht gelingen, dass Europa durch Terroranschläge gespalten wird

Es dürfe nicht gelingen, dass Europa durch Terroranschläge gespalten wird, sagte Bünker. Für die Anschläge mit mehr als 30 Toten und fast 260 Verletzten hatte sich die Terrororganisation "Islamischer Staat" verantwortlich erklärt. Wenn nun aber Muslime unter Generalverdacht gestellt würden, würde das die Spirale aus Rekrutierung junger Menschen durch extreme Gruppen und dem weiteren Ausbau der Festung Europa "nur weiter in die Höhe treiben", sagte Bünker.

Der Präsident der Gemeinschaft, der Ratspräsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes Gottfried Locher, verurteilt die Anschläge vom Dienstag und bekundete sein Mitgefühl mit den Angehörigen. Zudem veröffentlichte der europäische Zusammenschluss den Text für eine Karfreitagsfürbitte.

Zur Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) – Leuenberger Kirchengemeinschaft haben sich 94 protestantische Kirchen in Europa und in Südamerika zusammengeschlossen.

24. März 2016