"Brot für die Welt"-Präsidentin beklagt Ausbeutung armer Länder

Berlin (epd). Die Präsidentin von "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel, hat die Schaffung von Wohlstand auf Kosten armer Länder beklagt. Es sei inzwischen "Programm und Realität", den gesamten Erdkreis der Marktlogik zu unterwerfen, kritisierte die Pfarrerin in ihrer Predigt zur Eröffnung der Frühjahrstagung der Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Es sei weiter Alltag, "Hunger für viele und Überfluss bis zum Überdruss für wenige zu produzieren", kritisierte Füllkrug-Weitzel. Die Menschenwürde werde ebenso durch Waffenlieferungen in Krisengebiete wie durch die Privatisierung von Wasser und anderen Lebensgrundlagen verletzt. Dies widerspreche christlichen Überzeugungen zutiefst. Recht und Gerechtigkeit seien "zentrale Wesensmerkmale Gottes" und dürften "nicht eben mal außer Kraft gesetzt werden".

Die Chefin des evangelischen Hilfswerks appellierte an die Konsumenten in den wohlhabenden Ländern, in Zeiten der Globalisierung ihrer Verantwortung für die Armut im Süden der Welt und den Klimawandel gerecht zu werden. Als Beispiel nannte sie den Kauf fair gehandelter Textilien.

8. April 2016