Evangelische Jugend in Bayern wendet sich gegen "Leitkultur"

Nürnberg (epd). In einem neuen bayerischen Integrationsgesetz soll nicht der Begriff "Leitkultur" verwendet werden. Das fordert die Evangelische Jugend in Bayern in ihrer Stellungnahme zum geplanten Gesetz. Eine Leitkultur sei nicht bestimmbar, unterliege einem ständigen Wandel und sei politisch schwer vermittelbar, heißt es in einem Papier, das an das bayerische Sozialministerium ging. Die Jugend hält es für angemessener, in dem Gesetz auf Grund- und Freiheitsrechte als die Grundlage der Gesellschaft zu verweisen.

An dem Gesetzesentwurf kritisiert der kirchliche Verband außerdem, dass die Jugendarbeit nicht erwähnt wird. Sie sei ein wesentliches Bildungselement und fördere junge Menschen mit Migrationshintergrund.

Die Jugendlichen begrüßen, dass mit dem neuen Gesetz die Förderung der Integration gesetzlich geregelt werde. Sie seien jedoch nicht damit einverstanden, dass in dem Gesetz mit Zwang und Sanktionen gedroht werde. Auch wenn diese Regelungen für alle in Bayern gelten sollen, "ist doch zu befürchten, dass sie insbesondere gegen Menschen mit Migrationshintergrund verhängt werden", heißt es in der Stellungnahme. In der Evangelischen Jugend in Bayern engagieren sich laut Jahresbericht 15.750 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

11. April 2016