EKD-Agrarbeauftragter fordert faire Bezahlung für Bauern

Waldenburg (epd). Faire Preise bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen fordert der Agrarexperte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Clemens Dirscherl. Um den Bauern zu helfen, müssten ihre Leistungen auch angemessen finanziell vergütet werden, sagte Dirscherl dem Evangelischen Pressedienst. Die Kirchen könnten mit gutem Beispiel vorangehen, etwa indem sie die Verpflegung für ihre Einrichtungen zu fairen Preisen bei regionalen Bauern einkauften.

Eine nachhaltige Landwirtschaft sei existenziell nicht nur für die derzeit unter extremem Preisdruck stehenden Bauernhöfe, fügte Dirscherl hinzu. Sie litten unter der gegenwärtigen Preismisere, einem für sie oft negativen Meinungsklima gegenüber der konventionellen Landwirtschaft und zunehmender politischer Reglementierung. Die Landwirtschaft habe eine große Bedeutung für die Zukunft der Gesellschaft, betonte Dirscherl, der auch Geschäftsführer des Evangelischen Bauernwerks in Württemberg mit Sitz in Waldenburg-Hohebuch ist.

Bei der Arbeit der Bauern gehe es um existenzielle Themen wie Umweltschutz und Ernährung, sagte Dirscherl. Es seien die landwirtschaftlichen Familien, die Tag für Tag in und von der Schöpfung leben, während vielerorts nur darüber geredet werde. Themen wie Klimaschutz, Tierhaltung, Erhalt der Artenvielfalt, Flächenverbrauch und Bodenschutz könnten deshalb nur zusammen mit den Landwirten angepackt werden, wenn sie auf Nachhaltigkeit ausgerichtet werden sollen. Die Kirchen könnten dazu ein Dialogforum bieten.

13. April 2016