Festwoche zu 800 Jahren Kreuzkirche und Kreuzchor in Dresden eröffnet

Dresden (epd). In Dresden ist am 15. April eine Festwoche zum 800-jährigen Bestehen von Kreuzkirche, Kreuzchor und Kreuzschule eröffnet worden. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) würdigte die Kruzianer als eine "Institution der Stadt, aber auch ein Aushängeschild für ein kultiviertes Dresden in der ganzen Welt". Die Anziehungskraft des Chores sei ungebrochen. Zugleich betonte er in seiner Festrede, dass "die Musik ein Schlüssel zu religiöser Erfahrung" sei.

"Geistig und politisch noch immer prägend"

Christen in Sachsen seien zwar "in der Minderheit, aber geistig und politisch noch immer prägend". Das verpflichte die Kirche. Er habe den Eindruck, dass "Aggressivität und Schärfe in dem Maße zunehmen wie die Bindung zum eigenen Glauben abnimmt", sagte er vor dem Hintergrund der gewachsenen Fremdenfeindlichkeit in der Region. 

Mehrere Redner würdigten in ihren Grußworten die Bedeutung der Trias von Kreuzkirche, Kreuzchor und Kreuzschule. Sachsens Landesbischof Carsten Rentzing betonte, dass Kirche, Chor und Schule durch den christlichen Glauben verbunden seien und untrennbar zusammen gehörten.

Auch de Maizière sagte: "Das Kreuz steht im Mittelpunkt." Der "Dreiklang von Kirche, Chor und Schule befähigt Menschen, aufrecht durch das Leben zu gehen", erklärte zudem Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). Er würdigte die Kreuzkirche am Altmarkt als das Rückgrat der Stadt.

Aufführung der "Missa solemnis" von Ludwig van Beethoven

Während der Festwoche der Trias bis zum 24. April wird zu mehreren Gottesdiensten und Konzerten sowie zu Podien und einer Theateraufführung mit Schülern des Kreuzgymnasiums eingeladen. Ein Höhepunkt des Festjahres 2016 soll die Aufführung der "Missa solemnis" von Ludwig van Beethoven am 23. April durch den Kreuzchor sein. Dazu wird Bundespräsident Joachim Gauck erwartet. Zum Dresdner Kreuzchor gehören 130 Jungen im Alter von neun bis 18 Jahren.

Die Dresdner Kirche am Altmarkt geht auf die 1215 erwähnte Nikolaikirche zurück. 1388 wurde sie als Kreuzkirche neu geweiht. Die Kreuzschule, heute Evangelischen Kreuzgymnasium, gilt als die älteste Schule der Elbestadt. Ihre Wurzeln liegen in der Unterrichtung der Knaben für den liturgischen Gesang für die Kreuzkirche. Am Kreuzgymnasium lernen derzeit rund 850 Mädchen und Jungen, darunter die Kruzianer.

18. April 2016