Der Weltkirchenrat ruft zum Kampf gegen Rassismus in den USA auf

Washington/Genf (epd). Angesichts rassistischer Gewalt in den USA hat der Weltkirchenrat die Christen aller Hautfarben zu einem respektvollen und harmonischen Miteinander aufgerufen. Christen müssten eine zentrale Rolle bei der Überwindung des Rassismus spielen, forderte die Vorsitzende des Zentralausschusses des Weltkirchenrates, Agnes Abuom, laut einer Meldung vom 18. April in Washington.

Die Vorsitzende erklärte, die Delegation des Ökumenischen Rates der Kirchen sei mit "schwerem Herzen" in die USA gereist. Die dortigen Entwicklungen erfüllten sie mit Sorge. In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu rassistisch motivierter Gewalt in den USA, der vor allem schwarze Bürger des Landes zum Opfer fielen. So kam es zu Übergriffen weißer Polizisten gegen Schwarze.

Reise für Gleichberechtigung

Die ÖRK-Delegation, der auch Generalsekretär Olav Fykse Tveit angehört, wird bis zum 25. April drei weitere Städte in den USA besuchen, um mit Bürgern und Kirchenvertretern über den Kampf gegen den Rassismus und gegen Unterdrückung sowie über eine Versöhnung der verschiedenen Ethnien zu beraten. Die Delegation wolle auf ihrer Reise für Gleichberechtigung zuhören, hieß es.

Neben Washington legt die Delegation Stopps in Charleston (South Carolina), in Ferguson (Missouri) und in Chicago ein. In Ferguson erschoss 2014 ein weißer Polizist einen unbewaffneten jungen Schwarzen, daraufhin kam es zu Protesten und Krawallen.

Die Ergebnisse der Reise sollen in einem Report zusammengefasst und dem Zentralausschuss des ÖRK bei seiner nächsten Sitzung im Juni im norwegischen Trondheim präsentiert werden. Der Zentralausschuss ist das Leitungsgremium des knapp 350 Kirchen umfassenden ÖRK.

19. April 2016