Bischof Dröge warnt vor Kirchenverkauf

Ansbach (epd). Der Berliner Bischof Markus Dröge warnt angesichts sinkender Kirchenmitgliedszahlen und des demografischen Wandels davor, Kirchen zu verkaufen. Auch ungenutzte Kirchengebäude müssten erhalten werden, sagte Dröge vor der in Ansbach tagenden Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Sie seien dann "Kirchen im Wartestand". Sie warteten also darauf, von den nächsten Generationen wieder genutzt zu werden.

Nicht genutzte Kirchen sollen im Ortsbild präsent bleiben

Auf dem Dorf sollten nicht genutzte Kirchen im Ortsbild präsent bleiben, sagte der Berliner evangelische Bischof. In der Stadt dagegen könnten nicht genutzte Gebäude etwa an die Diakonie abgegeben werden. Eine "Vergoldung der Kirche" durch Verkauf sei aber die denkbar schlechteste Lösung, warnte Dröge. Die bayerische Landessynode beschäftigt sich bei ihrer bis zum 21. April dauernden Frühjahrstagung mit dem Schwerpunktthema Kirche im Ländlichen Raum.

Zugleich forderte Dröge die Kirche auf, nicht zu "defizitär" zu denken. Wo "Strukturen immer dünner" würden, sei es nicht sinnvoll, in jeder Dorfkirche unbedingt Gottesdienste anbieten zu wollen. Besser seien hier Alternativen, zum Beispiel eine kleine Andacht pro Monat ohne Pfarrer.

19. April 2016