Thüringer Landesausstellung über das Adelsgeschlecht der Ernestiner in Weimar und Gotha

Weimar (epd). Als "fulminanten Auftakt" zum 500. Reformationsjubiläum im kommenden Jahr sieht Thüringen seine Landesausstellung "Die Ernestiner. Eine Dynastie prägt Europa", die am 24. April zeitgleich in Weimar und Gotha startet. Die Schau dürfe als wichtige Wegmarke bis zur Nationalen Sonderausstellung "Luther und die Deutschen" im kommenden Jahr auf der Wartburg gesehen werden, erklärte Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) in Weimar. Schirmherren der Ausstellung sind der belgische König Philippe und Bundespräsident Joachim Gauck.

Die gemeinsam von der Klassik Stiftung Weimar und der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha entwickelte Exposition soll bis zum 28. August eine Herrscherfamilie in den Mittelpunkt rücken, die über 400 Jahre die Geschicke Europas mitbestimmte. Während in Gotha die Familie der Ernestiner und deren Vernetzung in den kontinentalen Königshäusern in Großbritannien, Belgien und Griechenland, das Territorium und die Kunst Schwerpunkte der Ausstellung sind, widmet sich Weimar dem Einfluss des Fürstenhauses auf die Religion, die Wissenschaft und auf das gesamte Reich.

Panorama einer bedeutenden europäischen Dynastie

Insgesamt zeigt die Ausstellung auf insgesamt 4.000 Quadratmetern Fläche etwa 600 Exponate. An vier authentischen Standorten der Ernestiner – dem Neuen Museum Weimar, dem Schlossmuseum Weimar, dem Herzoglichen Museum Gotha und dem Schloss Friedenstein – wollen die Veranstalter das Panorama einer bedeutenden europäischen Dynastie entfalten.

"Die Reformation, die Berufung Goethes und Schillers nach Weimar und Jena und die Einführung der ersten frühdemokratischen Verfassung in einem deutschen Territorium 1816 sind nicht nur untrennbar mit der ernestinischen Dynastie verbunden, sondern haben bis heute geschichtskulturelle und damit gesellschaftliche Bedeutung für die gesamte Bundesrepublik", sagte Minister Hoff.

20. April 2016