Evangelische Gefängnisseelsorger treffen sich zur Jahrestagung in Brandenburg

Neuseddin (epd). Die evangelischen Gefängnisseelsorger Deutschlands treffen sich am 25. April zu ihrer 67. Jahrestagung am Seddiner See in Brandenburg. Auf dem Programm des fünftägigen Treffens bis zum 29. April steht unter anderem ein Werkstattgespräch mit dem früheren Berliner Justizsenator Wolfgang Wieland (Grüne). Weitere Programmpunkte betreffen etwa die speziellen Bedingungen der Untersuchungshaft und die Sicherungsverwahrung. Auch ein Besuch der Justizvollzugsanstalt Heidering am Südrand Berlins ist geplant. Die diesjährige Bundeskonferenz mit rund 100 evangelischen Gefängnisseelsorgern, Gästen aus mehreren europäischen Nachbarländern sowie Persönlichkeiten aus Justiz und Kirche steht unter der Überschrift "Mit Scheitern leben lernen".

Kein Mensch verliert seine von Gott geschenkte Würde

Die Evangelische Konferenz für Gefängnisseelsorge in Deutschland ist der Zusammenschluss von fast 300 Seelsorgern in deutschen Justizvollzugsanstalten. Die Vereinigung organisiert die Zusammenarbeit und Weiterbildung der Mitglieder, die Vertretung ihrer Anliegen in Kirche, Staat und Gesellschaft sowie Hilfen für straffällig gewordene Menschen.

Evangelische Seelsorger in Justizvollzugsanstalten sind Vertreter der Kirchen in Gefängnissen. Nach christlichem Menschenbild verliert kein Mensch seine von Gott geschenkte Würde. Jeder habe die Möglichkeit umzukehren und ein Leben ohne Straftaten zu führen. Gesetzliche Grundlage für die Arbeit ist Artikel 4 des Grundgesetzes zur Religionsausübung und Teile des Strafvollzugsgesetzes von 1976 sowie der neu geschaffenen Landesvollzugsgesetze. Gefängnisseelsorger sind dabei sowohl für die Gefangenen als auch für die Bediensteten ansprechbar und unterliegen der Schweigepflicht.

21. April 2016