Kirchen erinnern an entführte syrische Erzbischöfe

Hannover/Bonn. Am dritten Jahrestag der Entführung von zwei orthodoxen Erzbischöfen in Syrien haben die beiden großen Kirchen in Deutschland an das Schicksal von Mor Gregorius Yohanna und Boulos Yazigi erinnert. Die Auslandsbischöfin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bosse-Huber, übermittelte die Fürbitte, Solidarität und Unterstützung der deutschen Protestanten an drei führende orientalische Geistliche. Mit den ökumenischen Geschwistern "bitten wir den allmächtigen Gott um Frieden für die Menschen in Syrien und Verständigung zwischen den Religionen in Syrien, im gesamten Nahen Osten und auch bei uns in Europa", heißt es in dem Brief an Erzbischof Hanna Aydin, Metropolit Matias Nayis und Metropolit Isaak Barakat.

Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, appellierte an die Entführer, die Geistlichen freizulassen. Zugleich forderte er die beteiligten Staaten auf, die ins Stocken geratenen Genfer Friedensgespräche weiterzuführen, "damit die Gewalt in Syrien endlich ein Ende finde". Schick hatte sich vor einigen Wochen in Syrien über das Schicksal der entführten Bischöfe informiert.

Der syrisch-orthodoxe Erzbischof Mor Gregorios Yohanna Ibrahim und der griechisch-orthodoxe Erzbischof Boulos (Paul) Yazigi waren am 22. April 2013 bei Aleppo von islamistischen Kämpfern verschleppt worden. Seitdem gibt es kein Lebenszeichen von ihnen. Sie hatten sich für die Freilassung von Geiseln, Frieden, den interreligiösen Dialog und das friedliche Zusammenleben in Syrien eingesetzt. (epd)

22. April 2016