Landeskirche hält an positivem Votum für die Islamverträge fest

Hannover (epd). Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers hält an ihrem grundsätzlich positiven Votum für den Abschluss der Islamverträge in Niedersachsen fest. "Unabhängig von den Personen, die an den Verhandlungen beteiligt sind, befürworten wir nach wie vor die Abschlüsse von Verträgen zwischen der Landesregierung und den muslimischen Verbänden", sagte Pressesprecher Johannes Neukirch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Position der  Kirche habe sich durch den Führungswechsel beim Landesverband der Muslime nicht verändert.

Geplante Verträge mit den Landesverbänden auf Eis

Die niedersächsische Landesregierung hatte am 26. April überraschend angekündigt, die geplanten Verträge mit den Landesverbänden auf Eis zu legen. Es sei nicht zu erwarten, dass die Verträge kurzfristig unterzeichnet werden könnten, sagte eine Sprecherin. Als Grund nannte sie den Führungswechsel im Verband "Schura", der rund 90 Moschee-Gemeinden vertritt. Bei dessen Jahreshauptversammlung war der langjährige Vorsitzende Avni Altiner überraschend mit seiner Kandidatur gescheitert.

Stattdessen entschied der bisherige Geschäftsführer Recep Bilgen die Abstimmung für sich. Der Diplom-Ingenieur vertritt die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs, die noch bis 2014 vom Verfassungsschutz beobachtet wurde und der türkischen Regierungspartei AKP nahesteht.

27. April 2016