Präses Rekowski: Religion muss öffentlich bleiben

Saarbrücken (epd). Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, hat davor gewarnt, Religion aus dem öffentlichen Bereich zu verbannen. Dies wäre "eine heikle Entwicklung für unsere Gesellschaft", sagte der leitende Theologe der zweitgrößten Landeskirche am 3. Mai beim Jahresempfang der rheinischen und der pfälzischen Kirche in Saarbrücken. Im Saarland wird derzeit über Kreuze in öffentlichen Gebäuden diskutiert, nachdem das Amtsgericht Saarbrücken im März Kreuze aus den Gerichtssälen entfernen ließ.

Glauben immer wieder ins Gespräch bringen

"Wenn man die Kreuze in saarländischen Gerichtssälen durch das Landeswappen ersetzen würde, fiele der Blick erneut auch auf ein Kreuz", sagte Rekowski laut Redetext. Er wies darauf hin, dass Religion vor allem "im Kontext der Erfahrungen mit dem sogenannten Islamischen Staat als massive Bedrohung wahrgenommen" werde. Die religiöse Begründung von Gewalt und Terror führe dazu, dass Menschen "religiöse Abstinenz" für einen erfolgversprechenden Weg zum gesellschaftlichen und politischen Frieden hielten.

Als Aufgabe der Kirchen bezeichnete der rheinische Präses, den Glauben immer wieder ins Gespräch zu bringen. "Der Glaube an einen menschenfreundlichen Gott ist lebensförderlich und dient dem Zusammenleben", betonte er. Wer bete, gebe nicht auf und überlasse die Welt nicht sich selbst.

4. Mai 2016