Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit wählt eine neue Leitung

Berlin/Bad Nauheim (epd). Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) hat sich personell neu aufgestellt. Zum jüdischen Präsidenten im Koordinierungsrat des bundesweiten Dachverbandes wurde der Berliner Rabbiner Andreas Nachama gewählt, wie die regionale GCJZ in Berlin mitteilte. Als evangelischer Präsident wurde Pfarrer Friedhelm Pieper, Europabeauftragter der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), im Amt bestätigt. Als katholische Präsidentin wurde die Augsburger Theologin Margaretha Hackermeier ebenfalls neu gewählt.

Die diesjährigen Vorstandswahlen markierten "einen tiefgreifenden personellen Neuanfang", erklärte die GCJZ. Die Organisation versteht sich als größte interreligiöse Dialogveranstaltung in Deutschland. Ihr gehören über 80 lokale und regionale Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit mit rund 20.000 Mitgliedern an. Sie setzen sich für den jüdisch-christlichen Dialog, die Zusammenarbeit zwischen Christen und Juden sowie für die Aufarbeitung des Holocaust ein. Der Dachverband wurde 1949 gegründet und hat seinen Sitz im hessischen Bad Nauheim.

Angesichts der Zuwanderung betonte die Berliner GCJZ, der christlich-jüdische Dialog könne beispielgebend für andere interreligiöse Herausforderungen sein. "Das institutionalisierte Gespräch zwischen Christen und Juden ist heute eine zivilgesellschaftliche Bewegung" und sei das "historisch erste Beispiel eines gelungenen interreligiösen Dialogs in Deutschland" gewesen. "Damit kann der christlich-jüdische Dialog in unserer durch die Zuwanderung religiös und kulturell vielfältiger werdenden Gesellschaft ein erfahrungsreiches Beispiel sein für die Bewältigung anstehender komplizierter Aufgaben", erklärte der Verein.

30. Mai 2016