Melanchthon-Garten in Wittenberg eröffnet

Wittenberg (epd). In Wittenberg ist am 5. Juni der historische Garten am Melanchthonhaus eröffnet worden. In der Neugestaltung spiegle sich die Persönlichkeit des Theologen Philipp Melanchthons (1497-1560) wider, erklärte die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt. Zugrunde liege die Idee, den früheren Hausherrn in seinem Garten "lebendig zu erhalten".

Melanchthon habe botanische Fachbücher studiert, die Heilkraft von Kräutern gekannt und diese auch eingesetzt. Deshalb sei im Garten der Kräuterbereich vergrößert und neue Beete nach bestimmten Krankheitsbildern angelegt worden. So wachsen laut Stiftung etwa in einem Beet Kräuter, die gegen Herzbeschwerden helfen, und in einem anderen Pflanzen, die bei Verdauungsproblemen wohltuend wirken.

Flächen wieder zusammengeführt

Zu den 600.000 Euro teuren Umbauarbeiten gehörte auch die Sanierung der historischen Außenmauern. Das Gartengrundstück war 1860 geteilt worden. Im Jahr 2010 konnten die Flächen wieder zusammengeführt werden. Nach der Neueröffnung des Melanchthonhauses 2013 wurde nun auch der Umbau des Gartens am Gebäude abgeschlossen. Die Einweihung erfolgte am Unesco-Welterbetag.

Erinnert wird in dem Museum, das zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, an den Theologen, Humanisten und Pädagogen Philipp Melanchthon. Er hatte zusammen mit Reformator Martin Luther (1483-1546) maßgeblich die Wittenberger Universität Leucorea geprägt. Besonders verdient machte sich Melanchthon durch seine Impulse für ein neues Schul- und Bildungswesen.

6. Juni 2016