EKD-Ratsvorsitzender äußert Respekt für Joachim Gauck

Hannover (epd). Die Ankündigung von Bundespräsident Joachim Gauck, auf eine zweite Amtszeit zu verzichten, verdient nach Ansicht der evangelischen Kirche höchsten Respekt. Mit seiner "glaubwürdigen und besonnenen Amtsführung" habe er in herausfordernder Zeit dem Amt des Bundespräsidenten und dem Land zu großem Ansehen verholfen, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm. Mit Gauck hatte im März 2012 erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik ein Theologe das höchste Staatsamt übernommen.

Gaucks tief in der eigenen Biografie verankerter Einsatz für Demokratie und Freiheit habe einen Maßstab für die Ausrichtung und das Miteinander unserer Gesellschaft gesetzt, erklärte der EKD-Ratsvorsitzende. "Joachim Gauck dokumentiert mit diesem Schritt, dass er die Freiheit, für die er Zeit seines Lebens gestritten hat, nun für sich selbst in Anspruch nehmen möchte. Das verdient unseren höchsten Respekt", betonte Bedford-Strohm.

Gauck hatte zuvor in Berlin bekanntgegeben, dass er für eine zweite Amtszeit nicht zur Verfügung steht. "Ich möchte für eine erneute Zeitspanne von fünf Jahren nicht eine Energie und Vitalität voraussetzen, für die ich nicht garantieren kann", sagte der 76-Jährige zur Begründung. Seine fünfjährige Amtszeit endet am 17. März 2017.

6. Juni 2016